Das Grenzland erfahren im Eichsfeld

Nach einer am Ende doch noch feuchten Fahrt ins Eichsfeld kam das Chapter dennoch gut gelaunt imWaldhotel in Wintzigerode an. Das Hotel ist am Fuße der Burg Bodenstein gelegen.

Der Ort Wintzingerode wird 1209 erstmals erwähnt. Die Stammväter der späteren Grafen von Wintzingerode hatten hier ihren Wohnsitz. Im Zuge der Reformation und Gegenreformation verlor die Adelsfamilie einen Großteil Ihres Vermögens und an Einfluss. Sie konnte jedoch mit Hilfe der Welfen den Fortbestand des evangelischen Glaubens in den umliegenden Dörfern innerhalb des katholischen Eichsfeldes erhalten.

Unsere zwei Organisatoren sorgten für das Wochenendprogramm und natürlich auch für die Feier am Abend, die von der flotten Bedienung tatkräftig unterstützt wurde.

Außer einer deftigen Grillplatte, die die Grundlage des Abends ausmachte, waren die Mitbringsel der Gäste, “Young Member” und der Chapter Member sehr Willkommen!

Das führte dann auch dazu, dass an allen Seiten der Tafel kräftig geprostet wurde. Immerhin war es der Saisonabschluss und für die meisten die letzte große Ausfahrt und bis auf die noch kommende Weihnachtsfeier die letzte große gemeinsame Party in diesem Jahr.

Das war die begehrteste Hose samt Zimmerschlüssel an diesem Abend. Es wurde natürlich mit allen Tricks gearbeitet, um daran zu kommen. Das alles nützte aber nichts, wenn man an der falschen Seite sucht. Und schließlich Ende gut - alles gut.

Ist doch klar, dass auf einer Biker-Party ein Rock oder auch ein Kilt viel mehr Interesse weckt als eine Hose! Völlig überraschend war, wer sich für “Was ist unter dem Kilt?” interessierte.

Die Ausfahrt am nächsten Tage führte uns an den südlichen Rand des Harzes bei Ihlefeld zum Schaubergwerk Rabensteiner Stollen mit Befahrung des Berkwerkes und anschließender ausgiebiger Mittagspause.

Begrüßt wurden alle mit einem bergmännischen "Glück Auf”. Danauch wurde die Geschichte des Berkwerkes erzählt und eine Sicherheitsunterweisung durchgeführt. Erst dann war Helme fassen und warten auf den Zug angesagt.

Da kam sie auch schon, die Grubenbahn. Und dann hieß es nur noch aufsitzen und rein in den Stolllen.

Mit einer großen Schleife fuhr die Bahn aus dem Bahnhof um dann direkt im Stollenmundloch zu verschwinden.

Nach dem Einfahren mit dem Zug ging es zu Fuß unter Tage weiter. Viel Licht hatten die Bergleute früher nicht. Und auch der Verbau war damals nicht so massiv wie heute. Und für dieses schmale Band Steinkohle haben sich die Menschen jahrelang abgeschunden! Das Bohrgerät hier ist bereits eine wahnsinnige Erleichterung aus der letzten Phase des Abbaubetriebes gewesen.

So richtig komfortabel ging es in der Vergangenheit nicht zu. Die Bergleute waren damals schon hart im Nehmen.

Nach dem ersten langen Teil der Ausfahrt und der anstrengenden Berkwerkbesichtigung war etwas Zeit zum Ausruhen nötig. Ein gutes Mittagessen war da genau das richtige. Besonders gut und auch reichlich war der Kesselgulasch geraten. Aber auch das kalte Buffet wurde ordentlich geplündert.

Dass Frauen immer frieren ist nun auch keine Überraschung. Ein Bullerjan voll in Betrieb ist dann sehr willkommen.

Ein neues Mitglied aufzunehmen ist immer wieder ein besonderes Glanzlicht im Chapter-Leben. Eine nicht alltägliche Leistung ist es dann auch den Hammer eine Minute vor dem Chapter ausgestreckt aufrecht zu halten. Als Lohn gab es zum Abschluss noch einen kräftigen Schlag mit dem “Weiberarsch” und das Chapter-Patch.

Ein bisschen Geschichte muss auch noch sein: So erreichten wir nach schier endloser Fahrt durch die Wälder des Harzes und Eichsfelds das Grenzlandmuseum.

Im Museum gab es dann die volle Packung Geschichte über das Eichsfeld sowie die deutsche Teilung und Wiedervereinigung in nur 90 Minuten. Für den Einen oder Anderen war es dann doch eine etwas schwere Kost aber nicht uninteressant!

Auch an diesem Abend musste keiner Hunger leiden. Die Hotelküche hatte kleine Sahnesteaks, Minischnitzel und Geflügelbrüste aufgetragen. Dazu wurden Kroketten, Kartoffeln und gedünstetes Gemüse gereicht. Nur Nachtisch gab es auf besondere Bestellung. Wer nicht satt geworden ist, war selber schuld.

Wen wundert’s - einen Grund zum Anstoßen wurde immer gefunden - aber immer unter der Devise ‘Finger weg vom Alkohol’. Mansche Getränke will man aber nicht wirklich trinken - oder?. Irgendwann wurde dann alles so unscharf, dass schon einmal nachjustiert werden musste.

Irgendwann ist dann auch die Saison 2013 zu Ende. Nun warten alle schon auf den Stammtisch auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. Wir sehen uns dann 2014 wieder “on the road”!